
PR-Mitteilung 06-25
20. Mai.2025
Kleines Dorf im Westerwald hat mehr Mitglieder im Schützenverein als Einwohner
Der St. Sebastianus Schützenverein in Rott/Wied, der am ersten Wochenende im September, vom 06. – 08., dieses Jahres sein 100jähriges Jubiläum feiern kann, hat über 300 Mitglieder im Traditions- und Sport- Schützenverein. Die kleine Gemeinde hat aber nur 230 Einwohner.
Aus bescheiden Anfängen im Jahr 1925, hat sich der Schützenverein im Laufe der 100 Jahre einen guten Ruf, weit über die Grenzen des Westerwaldes und die Grenzen des Rheinlandes, erarbeitet. Der Verein hatte bis Mitte der 70ziger Jahre seinen Schützenstand in der heutigen Schützenstraße, etwas außerhalb des damaligen Dorfes.
Im Jahr 1965 wurde erstmals ein Schützenhaus am jetzigen Standort im Sebastianusweg 3, mit KK- und Luftgewehranlagen erbaut. Die Erweiterung um Keller, Kühlkeller, Toiletten, Küche und Versammlungsraum wurde 1972 vollzogen. Erstmals hatte der Verein 16.000 DM Schulden. Von 1969 bis 2012 konnten jeweils Mitglieder des Schützenvereins als Diözesankönige und Diözesankönigin, mit Eckhard Salz, Wolfgang Wagner sowie Tanja Stümper als erste Frau, gekrönt werden. Aus dem jeweiligen Anlass wurde immer sehr kräftig gefeiert. Im Jahre 2018 wurden drei Schützen aus Rott Bundesmeister. Wilhelm Wagner und Johannes Wiesemann schossen dabei jeweils 299 von 300 Ringen und Franz Josef Klein 297 Ringe bei 42 Mitbewerbern.
Aber auch die Jugendarbeit wurde immer „großgeschrieben“ und gefördert. Dazu stehen zwei Jugendschießleiter/innen freitags von neunzehn bis zwanzig Uhr zur Verfügung.
Auch für die Kleinsten ab 6 Jahren, wurden im Laufe der Zeit, Lichtpunktgewehre erworben und genutzt. So wurde Tom Stümper 2024 Diözesanprinz mit dem Lichtgewehr.
Um auch den Vereinsmitgliedern, die gerne Pistolenschießen üben wollten, wurde 1998 eine großzügige Pistolenhalle, mit zehn Schießbahnen, erbaut und eingerichtet. Diese Halle wurde auch für Großveranstaltungen des Vereines, wie die Schlagerparty von SWR4, mit Bata Illic im Jahre 2004, für Diözesankönigsfeste und Großveranstaltungen genutzt.
Dann kam die große Katastrophe! In der Nacht des 16. Oktober 2018 brannte das Schützenhaus bis auf die Grundmauern nieder, nachdem es gerade ein neues Dach erhalten hatte. Dabei war das Schützenhaus auch ein Treffpunkt von Bürgern/innen aus Rott und Umgebung. Was nun?
Ganz schnell wurde der Entschluss gefasst, gerade jetzt müssen wir zusammenstehen und einen Neubau organisieren. Das aktive Vereinsschießen fand in der Bauzeit im Schützenhaus St. Katharinen statt. Der Wiederaufbau und die Einrichtung der Pistolenhalle begann am 19. Dezember 2018. Am 26. Juni 2019 begann dann der Neuaufbau des Schützenhauses. In der Aufbauzeit wurden von den Vereinsmitgliedern rund 190.000 € an Eigenleistung erbracht. Die restlichen erforderlichen Gelder wurden aus Versicherungsleistungen, Spenden der Kommune, Sportförderung und anderen Spenden von benachbarten Schützenvereinen sowie Gönnern aufgebracht.
Im August 2021 wurde der langjährige Vorsitzende und Förderer, Johann Wallau, nach fast zwanzig Jahren aus seinem Amt verabschiedet und zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Ihm folgte Stefan Fuchshofen als erster Vorsitzender. Anlässlich des Schützenfestes wurde dann das neue Schützenhaus, mit den modernsten Schießanlagen, durch Pastor Strauch eingeweiht. So werden von allen Mitgliedern und die, die es werden wollen, die Luftgewehr-, Lichtgewehr-, (für Kinder unter 6 Jahren) Kleinkaliber- und Kurzwaffenstände (Pistolenhalle) wieder eifrig genutzt.
Im Schützenjahr 2024/25 konnte, Andreas Breitenbach, erstmals in der langen Vereinsgeschichte, als Schützenkaiser die Regentschaft übernehmen.
Bei allen manchmal kritischen Anmerkungen zum Schießsport sollte man bedenken, dass der Schießsport bundesweit rund 1,4 Millionen Mitglieder hat und die fünft meiste Sportart in Deutschland ist.
Öffentlichkeitsarbeit
Friedel Mies
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